Immer mehr Banken bieten bei der Eröffnung eines Girokontos ein attraktives Startguthaben an, das sich größtenteils zwischen etwa 25 bis 70 Euro bewegt (Stand: Juni 2012), es gibt auch einige Ausnahmen mit noch höheren Prämien. Wer so ein Girokonto eröffnet, sollte dennoch die Bedingungen hierfür genau studieren und vor allem die richtige Bank wählen. Generell fällt zunächst die Entscheidung zwischen einer Filial- oder einer Direktbank.
Warum eine Direktbank wählen?
Direktbanken, die ihre Produkte ausschließlich über das Internet vertreiben, weisen gegenüber den Filialbanken eine ganze Reihe von Vorteilen auf. Durch den Wegfall eines teuren Filialnetzes können sie sämtliche Leistungen enorm preiswert anbieten, was sich in kostenlosen Girokonten, oftmals kostenlosen Kreditkarten und besten Zinskonditionen niederschlägt. Der Service lässt deshalb nichts zu wünschen übrig, Kunden werden telefonisch ausgezeichnet beraten, zudem stehen sehr übersichtliche Online-Tools zur Verfügung. Hier liegt möglicherweise einer der größten, nicht zu unterschätzenden Vorzüge von Direktbanken: Sie sind in ihrer gesamten Arbeitsweise und natürlich hauptsächlich in ihrem Online-Auftritt – der Usability (Nutzerfreundlichkeit) über das Desktop – vollkommen auf die Internetkundschaft ausgerichtet. Filialbanken bieten zwar auch Online-Banking an, dieses ist aber häufig eher ein „Anhängsel“ des klassischen Bankgeschäftes. Funktionen erscheinen bisweilen leicht überfrachtet oder unübersichtlich.
Direktbanken: erste Wahl für junge Leute
Wenn junge Kunden – Schüler, Auszubildende oder Studenten – erstmals ein Konto eröffnen, dürfte die Direktbank die erste Wahl darstellen. Die klassische Filialbank hat eine über Jahrhunderte zurückreichende Tradition, die ihre Berechtigung hatte. Kunden wollten vor Ort betreut werden, ihren Berater persönlich kennen und möglichst zu Fuß zur Bank gehen können. Doch die Welt hat sich verändert, heutige Berufseinsteiger wissen tatsächlich nicht, wo sie in einem Jahr, geschweige denn in zehn Jahren arbeiten und leben werden. In dieser Hinsicht ist der Standort einer Bank vollkommen egal, sie muss vor allem stets über das Internet erreichbar sein und ausgezeichnete Konditionen aufweisen. Diese Vorteile bietet eindeutig die Direktbank. Die Funktionen über das Netz sind der Generation unter Dreißig heute so geläufig wie älteren Menschen ein Telefon, sie sind von Kindesbeinen an damit aufgewachsen.
Kosten für Kreditkarten
Kreditkarten bieten Direktbanken in der Regel ohne Jahresgebühr an, interessant sind hierbei die sonstigen Konditionen wie Kredit- und Guthabenzinsen oder Spesen für Bargeldabhebungen. Direktbanken offerieren interessante Kombinationen zwischen Girokonto, Kreditkarte und Tagesgeldzins auf dem Kreditkarten- und/oder dem Girokonto. Auf diese Weise erhalten Kunden sämtliche benötigten Leistungen komplett aus einer Hand, die sie bei einer Direktbank sehr bequem online überblicken und verwalten können.
Kosten für einen Dispositionskredit
Der vielleicht größte Kostenvorteil von Direktbanken offenbart sich beim Dispokredit. Während Filialbanken hier oftmals noch Zinsen von 17 Prozent p.a. verlangen, sind bei einigen Direktbanken schon echte Sparzinsen von leicht über 7 Prozent vorzufinden. Für diese Zinsen werden auch gewöhnliche Ratenkredite angeboten, sodass der Dispokredit einer Direktbank die bequemste Form einer Liquiditätsüberbrückung darstellt. Im großen Marktdurchschnitt kosten Dispozinsen bei Direktbanken um 10 Prozent, nur wenige Anbieter liegen in ihren Konditionen leicht darüber, die meisten eher leicht unter 10 Prozent. Hinsichtlich des Dispokredites lohnt sich das Girokonto einer Direktbank allemal.
Angebote mit Startguthaben und Wechselprämie
Viele Direktbanken bieten ein Startguthaben und/oder Wechselprämien in Höhe von meist 25 bis rund 70 Euro an, in einigen Fällen auch mehr. Diese Aktionen können zeitlich begrenzt laufen und an bestimmte Bedingungen wie einen monatlichen Geldeingang oder Mindestumsatz geknüpft sein. Solche Bedingungen fallen bei den einzelnen Banken extrem unterschiedlich aus, weshalb sich der Vergleich in jedem Fall lohnt. Gerade junge Kunden sollten bei einer Kontoeröffnung auf das attraktive Startguthaben keinesfalls verzichten, warum auch – das Geld wird dem Kunden effektiv geschenkt.
Viele Kunden wechseln von Filial- zu Direktbanken
Der Trend ist unübersehbar und lässt sich nicht mehr aufhalten: Direktbanken machen das Rennen. Filialbanken bestehen eher aus traditionellen Gründen weiter, möglicherweise werden sie ihr Geschäftsmodell künftig den veränderten Bedingungen anpassen. Wenn es aber um ein Girokonto, Tages- und Festgeld, Dispositions- oder Ratenkredite geht, sind Direktbanken eindeutig die besseren Partner.